Stanley Ritchie, Violine Stefano Marcocchi, Viola Stefano Veggetti, Cello
Weltersteinspielungen auf historischen Instrumenten
Paul Wranitzky wurde 1756, im selben Jahr wie Mozart, in Mähren geboren und starb 1809, ein Jahr vor Haydn. Als eine führende Figur im Wiener Musikleben kannte er beide und war auch an Beethovens Karriere beteiligt. Wranitzkys frühe Ausbildung schien ihn für eine Karriere in der Kirche zu prädestinieren, aber seine Fähigkeiten als Geiger und angehender Komponist führten allmählich dazu, dass er den Schwerpunkt seines Lebens in Richtung eines freiberuflichen Musikers in Wien zu verlagerte.
Die drei Trios auf dieser CD wurden in den späten 1780er- und frühen 1790er-Jahren komponiert, als Wranitzky gerade begann, sich als eine wichtige Figur im Wiener Musikleben zu etablieren. Seine ausgereifte Beherrschung des Mediums im Sinne einer ausgewogenen und ständig variierenden Klangfülle ist in allen drei Werken offensichtlich. Der Klang ist reichhaltig und alle drei Spieler tragen zum Dialog bei, tauschen informell Material aus wie in den ersten Sätzen von Op. 17 Nr. 1 oder übernehmen es abwechselnd wie in den Variationen, die Op. 3 Nr. 1 eröffnen.
Das Ensemble Cordia hat sich auf historisch informierte, stilvolle Aufführungen der Musik dieser Periode spezialisiert und dabei wunderschöne Werke zutage gefördert, die bis dahin ganz zu Unrecht ein Schattendasein geführt hatten. Die letzte bei Brilliant Classics erschienene CD präsentierte Kammermusik von Paul Wranitzkys Bruder Anton und stieß bei der Kritik auf große Zustimmung.